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Kalif Storch, ein Scherenschnittfilm von Lotte Reiniger (Caliph Stork, Stummfilm von 1929).

Die Stadt Bagdad wird von einem jungen Kalifen regiert, den seine Untertanen sehr schätzen. Sein bester Freund ist der Großwesir. Aber der böse Onkel des Kalifen, der Zauberer Kashnur, will selber Kalif sein. Deshalb lockt er den Kalifen samt seinem treuen Großwesir in eine Falle. Er mischt ein Pulver, das denjenigen, der es schnupft und dabei das Zauberwort "Mutabor" (ich werde verwandelt) spricht, in ein Tier verwandelt. Mit demselben Wort und dreimaliger Verbeugung nach Osten kann er seine menschliche Gestalt wieder erlangen. Wer jedoch während der Verzauberung lacht, wird das Wort, auf das es ankommt, vergessen und für immer Tier bleiben. Beim Anblick von zwei Störchen, die sich um einen Frosch streiten, probieren der Kalif und sein Wesir das Mittel aus und werden zu Störchen. Da sie sich aber so sehr über den Streit der Störche amüsieren und darüber lachen müssen, vergessen sie augenblicklich das Zauberwort. Kashnur übernimmt derweil die Macht und die Störche fliegen davon. Bei einer Rast in einem alten Gemäuer treffen sie eine Eule, die sich als verzauberte Prinzessin zu erkennen gibt. Sie weiß, dass sich am Abend alle Magier hier treffen. Die drei belauschen ihre Gespräche und erfahren das Zauberwort. Nach ihrer Rückkehr wird der böse Kashnur gezwungen, sein eigenes Pulver anzuwenden und als Storch in einen Käfig gesperrt, aber so, dass er sich nie nach Osten wenden kann.
Der Kalif Storch, der erste Film der Gebrüder Diehl, 1929.Inspiriert von den Scherenschnittfilmen von Lotte Reiniger entstand der Film in zweijähriger Arbeit am selbstgebauten Tricktisch. Die Filmpionierin ist mit diesem Film in die Welt aus Tausendundeiner Nacht eingetaucht, hat üppige Hintergründe mit märchenhaften Kuppeln, Dächern und Minaretten geschaffen und den Zauber des Orients mit einer amüsanten Geschichte verknüpft. 

Regie und Animation: Lotte Reiniger, Produktion: Primrose - Production Team: Carl Koch, Louis Hagen, Vivian Milroy

Digitalisierung durch das Museumsdorf Bayerischer Wald. Die Musik wurde nachträglich hinzugefügt.