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2016 wurde das bayerische Reinheitsgebot 500 Jahre alt. Dieses Jubiläum war auch für das Museumsdorf Bayerischer Wald der Anlass, die traditionsreiche Bier- und Wirtshauskultur in Niederbayern für seine Besucher ins Bewusstsein zu rücken.

Wir haben im Museumsdorf drei Gebäude ausgewählt, die Bezug nehmen auf dieses Jubiläum.

Bierbrauen in der Dorfbrauerei (Gebäude Nr. 24d)

Die alte Dorfbrauerei aus Bärndorf bei Kötzting wurde 1983 ins Museumsdorf übertragen. 
Die nachfolgende Computeranimation zeigt anschaulich, wie hier von 1894 bis 1939 Bier gebraut wurde.

Ausstellung im Stadel Nr. 48

In einem historischen Stadel werden Objekte aus unserer volkskundlichen Sammlung zum Thema Bier ausgestellt. 

Die meisten Brauereien gab es in Niederbayern um 1900. In dieser Zeit wurde auch das meiste Bier pro Kopf (in Bayern 246 Liter im Jahr) getrunken. Brauereien waren in dieser Zeit oft nur eine Generation in Betrieb, wurden in der Folgezeit von größeren Brauereien aufgekauft oder mussten schließen. Die Entwicklung der Brauereien in Niederbayern wird in einer Ausstellung anschaulich dargestellt.

Niederbayerische Wirtshauskultur im Gasthaus Mühlhiasl erleben!

Das "Gasthaus Mühlhiasl" (Nr. 1) - mit einer Holz-Kegelbahn (Nr. 2) aus dem Jahre 1864 - ist seit 1980 Mittelpunkt der Geselligkeit im Museumsdorf. Viele interessante Objekte zur Wirtshauskultur in Niederbayern aus der umfangreichen volkskundlichen Sammlung des Museums werden in den Gasträumen gezeigt.

Wir präsentieren alte Bierkrüge, Bierkrugdeckel, Schnupftabakgläser, Schützenscheiben, Musikinstrumente, Kartenspielutensilien und viele Raritäten zum Wirtshausleben früher.

Arbeitsschritte bei der Eisernte
Originale Werkzeuge wie Eissägen, Eiszangen und Eisschlitten werden ausgestellt.

Brauereien sind bei der Bierherstellung
und Lagerung auf eine wirksame Kühlung
angewiesen. Das Eis wurde im Winter
meist aus Weihern gewonnen und bis in 
den Sommer hinein in Eiskellern gelagert.

Bierkrüge und Biergläser

Stammgäste benutzten früher im Wirtshaus gerne ihr eigenes Trinkgefäß. Die Krüge und Gläser wurden in der Gaststube aufbewahrt. Die sehr individuellen Motive hatten einen hohen Wiedererkennungswert.

Bierkrugdeckel (im alten Mühlhiaslsaal)

Viele Bierkrüge hatten besonders schöne Deckel - meist aus Zinn mit einem Porzellanmedaillon. Sie zeigen einfache Inschriften/Umschriften, Porträts, Symbole für Berufsgruppen, Jagdszenen und religiöse Motive.

Tabakpfeifen

"Und voll Dankbarkeit sodann, zündet er sein Pfeifchen an." (Bereits seit 2009)

Die Tabakpfeife ist seit jeher ein Symbol des Genusses und der Gemütlichkeit. Gerne zog man sich nach getaner Arbeit an die geselligen Stammtische der Wirtshäuser zurück, diskutierte und politisierte in gemütlicher Runde und rauchte dort die Tabakpfeife, welche auch gerne von ihrem Besitzer in eigens dafür vorgesehenen Pfeifenständern in den Wirtshäusern deponiert wurde. Erkennbar an der jeweiligen Dekoration des Pfeifenkopfes, gaben sich Mitglieder der verschiedensten Gesellschaftsschichten und Berufszweige dem Pfeifengenuss hin. Um diesem Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen, kam für diese Ausstellung selbstverständlich nur das Gasthaus Mühlhiasl infrage, das an das kräftige Aufschlagen der Spielkarten beim Schafkopf, das frisch gezapfte Bier und natürlich an den anheimelnden Tabakgeruch, der einem sanft in die Nase stieg, erinnern soll.