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Das Museumsdorf zeigt eine Ausstellung zur Imkerei mit alten Bienenkörben und Geräten aus dem Bayerischen Wald.

Im 300 Jahre alten Stadel des kleinen Einfirsthofes aus Hohenwart bei Tittling werden in der Ausstellung alte Bienenkörbe, Rauchfangstöcke und Honigschleudern und Gerätschaften, mit denen die Imker vor hundert Jahren und mehr im Bayerischen Wald Bienen pflegten und Honig ernteten, gezeigt.

Über Jahrhunderte wurden Bienen traditionell meist in geflochtenen Bienenkörben, teilweise in hölzernen Bienenkästen gehalten. Um den Honig zu ernten musste das Bienenvolk erst in einen anderen Korb umgesiedelt werden. Die Waben wurden dann mit einem Messer herausgeschnitten. Die Wabenstruktur und auch die Brut wurden dabei zerstört. Dies änderte sich erst grundlegend mit der Erfindung von Holzrähmchen für die Waben im Jahr 1865. Kurz darauf wurde die erste Honigschleuder vorgestellt. Vorher mussten die Waben gepresst werden um an den Honig zu gelangen. 

Bienen werden im Bayerischen Wald seit langem gehalten, der süße Honig als wohlschmeckendes Lebensmittel und geschätztes Hausmittel genoss hohes Ansehen. Nicht weniger wichtig war das Bienenwachs, das für Kerzen und viele technische Zwecke Verwendung fand. Auf so manch einem Bauernhof wurden früher Bienen gehalten, in Strohkörben oder Kästen. 

-  „Passauer Körbe“, geformt wie kleine Fässer, sowie rundlichere Stülpkörbe, die an der Hauswand oder unter dem Dachvorsprung ihren Platz hatten.

-   „Rauchfangstöcke“ oder „Bretterklotzbeuten“ sind hohe Bienenkästen aus Holz, die in ihrer Form an den Rauchfang aus so genannten Rauchstubenhäusern erinnern und nur im westlichen Niederösterreich, im Berchtesgadener Land und im Unteren Bayerischen Wald üblich waren. Elf Rauchfangstöcke sind es - in Deutschland die größte Sammlung solcher Kästen in einem Museum!

-  Honigschleudern, überwiegend selbst gebaute Modelle aus Holz. Sie zeugen vom Erfindergeist, aber auch von der Sparsamkeit und Armut der hiesigen Bevölkerung.

-  Gerätschaften zur Wachsgewinnung und Kerzenherstellung. Schulwandbilder zum Thema Biene und andres ergänzen die Ausstellung.

Der Aufbau wurde wissenschaftlich betreut durch Dr. Friedgard Schaper, ehemalige Leiterin des Fachzentrums Bienen an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim, einer profunden Kennerin der Geschichte der Imkerei.

Weitere interessante Zeugnisse zur Imkerei lassen sich beim Rundgang durchs Museumsdorf entdecken.